Es darf galoppiert werden. Mit atemberaubender Geschwindigkeit jagen KREATER mit 10 neuen Songs durchs metallische Universum und jeder, der das Wort Thrash halbwegs richtig scheiben kann, ist begeistert. Jeder Song ist ein geiler Mosher, eigentlich müsste die FSK-Bande einen dicken phätten Kleber drauf tun mit dem Hinweis “Warnung vor der Einnahme von Speed” - denn wenn Kleinkinder oder Jugendliche Stücke wie “Warcurse” hören, kann es leicht zum “Zappelphilipp-Syndrom” kommen. Für Hpyeraktive ebenso eine höchst gefährliche Scheibe. Nach 2 1/2 Minuten jagt SAMI YLI-SIMIÖ ein Solo durch die Lautsprecher, das Anfänger wie die Leadgitarrenverweigerer Legion Of The Damned vor Neid erblassen lassen muss. Der Mann ist Finne und bereits Legende.
Legende ist auch MILAND PETROZZA, der in “Amok Run” die buchstäbliche Sing-Sau rauslässt. Er kreischt, er schreit, er drischt sich gemeinsam mit Drummer JÜRGEN REIL die Seele aus dem Leib. “Destroys What Destroys You” macht seinem Namen alle Ehre. Ein gnadenloser Knüppler mit zweistimmigen Gitarrenläufen “Bang Your Head Till Your Head Doen’t Bang No More” - denke ich, die Leadgitarre beginnt mit wieherndem Gebrüll, das Pferd steigt in die Höhe, will seinen Reiter SAMI abschütteln, aber er lässt es nicht zu, er reitet schon weiter in das noch knackigere “Radical Resistance” - das schnellste Teil der neuen CD. Das gesamte Album hat keinen einzigen Schwachpunkt. Es donnert und blitzt und normaler Weise bin ich bei einer Spielzeit von 38 Minuten für eine CD stinkig, aber wenn das Resultat immer so herausragend ausfällt, lässt es sich auch damit leben.
Als ich gelesen hatte, das der Beatsteaks-Produzent MOSES SCHNEIDER mit der Produktion beauftragt worden war, kannte meine Skepsis keine Grenzen, ich muss aber meinen nichtvorhandenen Hut vor ihm ziehen und sagen: Ey Alter - für Dein erstes produziertes Metal- Album haste eine geile Schlachtplatte abgeliefert. Respekt, Mann!
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FAZIT:
Thrash Metal aus’m Ruhrpott, wo er auch hingehört. Sollen die Hessen den Soul, die Bayern ihren Reggae und die Berliner den Techno behalten. Wir haben den BVB, S04 und Kreator aus Essen. Einem Enn-Err-Wehler reicht das, stimmt’s, Renate?
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