“Never Again” ist gleich das gewohnte wuchtige Metal-Brett mit gutturalem Voicing, melodiöse mehrstimmige Gesanxlinie im Refrain, nach 1 Minute und 40 Sekunde der erste Rhythmus-Wexel und nur dreissig Sekunden später shreddert der erste kurze Leadgitarren-Solo in die Unendlichkeit. Volle Power - ich habe schon jetzt das Gefühl, dass die CD jeden ausgegebenen Cent wert ist
Mainstreamig kommt “Starting Over”, ist auch die erste Single-Auskopplung – die Gitarren galoppieren gen Norden, zweistimmige Melodieführung a la Iron Maiden und der einzigartige KSE-Sound, der die Band bereits seit ihrem 2000er Debut auszeichnet. Power-Metalcore Pur. Das Riffing in diesem Song erinnert etwas an die guten alten Van Halen-Zeiten und im gleichen Moment denke ich, dass der Sänger hier genau das gleiche Phrasing durchzieht wie einst David Lee Roth. “Can We Start Again - Go Back In Time To where We Started” singt Howard Jones (nicht zu vergleichen mit dem britischen Synthie-Popper Howard Jones) - der Text bestätigt, dass es sich bei allem Krach hier um einen Love-Song handelt. Texte sind übrigens komplett im 16seitigen Booklet abgebildet.
Ohne Punkt und Komma geht es direkt hinein in den ersten Mördertrack des Albums. “The Forgotten” wird man auch noch in einigen Jahren in Erinnerung behalten haben als monströsen Metalcore-Banger. “The Reckoning” war das erste Stück, das es vor dem Erscheinen der CD zu hören gab - dürften die meisten der Fans schon gekannt haben. “The Return” startet ruhiger - der Song lebt von der atmosphärischen Dichte und dem klasse Gesang von Howard Jones, der seit der dritten Platte bei Killswitch Engage am Mikrofon steht und hier klar zeigt, dass er zurzeit einer der besten Sänger im Genre ist.
Dem melancholisch-powerrockigen „A Light In A Darkened World” folgt das schnellere „Take Me Away“, die Musik erinnert mich hier sehr (auch hervorgerufen durch die Akkord-Arpeggios) an Blue Öyster Cult’s legendäres „Don’t Fear The Reaper“ – und der Knochengärtner kommt gleich wie bestellt mit seiner Sense im ultraharten thrashigen „I Would Do Anything“ – Das folgende „Save Me“ ist nicht minder voluminös – überhaupt liegt die Stärke der Songs hier in der Kürze, nur einer der Songs überschreitet die 5–Minuten–Grenze
Der erste Bonus-Track ist dann der ultraharte Knüppler „In A Dead World“, der die Brecher „Forgotten“ und „IWould Do Anything“ noch in den Schatten stellt. Die restlichen Extra-Stücke sind live eingespielt worden,. Die Studio-Versionen gab es auf vorherigen Alben. Vor allem ”My Curse” und das Ronnie James Dio-Cover “Holy Diver” (Die Gitarren-Soli hier sind erste Sahne) zeigen auch, warum KILLSWITCH ENGAGE ihre Energie nicht nur im Studio konservieren, sonder vor allem auch im Konzert die „Sau raus lassen“
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