NILADRI KUMAR “ZITAR”

Niladri Kumar - Zitar

Die gute Nachricht zuerst: Die im März 2008 bisher (leider nur im Ausland erschienene) CD beweist, dass das lange ersehnte Fusion-Rock-Jazz- Revival immer noch irgendwo vor unserer Haustüre steht. Und die schlechte? Bevor der hiesige Fan die Haustür öffnen darf, muss er wieder einmal mit der enormen Trägheit der Tonträgerfirmen kämpfen und das Teil bei Interesse über einen Import-Dienst kaufen. Aber seit amazon Downloads anbietet, kein Thema mehr!

 

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TITELVERZEICHNIS:

Priority
Iris Peg
Babur Comes To India
Taj Mahal
Yearning
Love In September
Take It Easy
Liplocked
The Final Journey
Zilebration

Time

5:02
5:15
7:01
7:13
4:02
5:16
2:14
1:23
3:44
5:33


 

Note

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2,25
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Bei der ersten klanglichen Begegnung mit NILADRI KUMAR war die Begeisterung gross gewesen: Endlich mal wieder ein innovativer Musiker, der dem stagnierenden Fusion-Genre auf die Beine hilft. Um so enttäuschender ist die vorliegende CD beim ersten Hörgang. Das brillierende Feuerwerk, das fast allen indischen Musikveröffentlichungen der letzten Jahre anhaftete, bleibt leider aus. Die zehn Stücke sind mir bis auf zwei Ausnahmen etwas zu ruhig, um den teilnehmenden Musikern Gelegenheit zu geben, sich aus zu toben. Wer allerdings den Klang der Sitar liebt und dabei keinen Wert auf Supermarkt-Billig- Gedudel legt, wird gut bedient mit einer modernen zeitgemässen und recht aussergewöhnlichen Produktion. Es stechen heraus das “fusige” finale instrumentale ”Zilebration”, die wunderschöne New Age-Ballade “Love In September” mit dem gefühlvollen Gesang von DOMNIQUE CEREJO und das hippige “Babur Comes To India”. Interessant auch, dass im eben erwähnten “Zilebration” ein Musiker namens ELVIS die elektrische Gitarre bedient. Er lebt also doch noch!!! Ich habe es schon immer gewusst.

FAZIT:

Die Musik ist zeitlos schön, orientiert sich zwischen atmosphärischen Klängen und rhythmisch modernen Worldjazz-poppigen Elementen und vereint westliche und indische Traditionen fliessend. Die Kompositionen erinnern in Struktur und Arrangements an die frühen 80er Werke von Stanley Clarke oder Marcus Miller. An die rhythmische Komplexität eines L.Subramaniam (= schweinegeiler* Violinist, spielte bereits mit Larry Coryell oder anderen TOP-Musikern) reicht das Werk leider nicht heran, aber meine Ansprüche sind da wohl auch etwas zu hoch angesetzt. Schliesslich kann man nicht von jeder mit indischen Elementen angereicherten Fusion-Jazz-Platte wilde Achterbahnfahrten erwarten.

Produced by Nildri Kumar

Personal:

Niladri Kumar (Sitar)
Satajit Talwalkar (Tabla)
Aggie Fernandes (Programming, Piano, Trumpet)
June Banerjee, Dominique Cerejo, Rattan Mohan Sharma (Vocal)
Harish Solaniki, Elvis (Guitar)
Murad Ali (Sarangi)
K Srinivasan (Flute)

Veröffentlichung: 2008 (Disques Dreyfus)

Besonderheit: Bei amazon haben wieder einmal die Praktikanten versagt. Das Teil wird als Doppel-CD ausgeschrieben, aber ein bisschen weiter unten steht dann: Anzahl Discs: 1 - und wieder sofort daneben Format: Doppel-CD. Ja watt dennu?

3 der Songs gibt es auf: www.myspace.com/kumarniladri   

* Verzeihung, aber dieses Wörtchen bedeutet nichts anderes wie eine besondere Wertschätzung

KAUFEMPFEHLUNG:  KKKKKKKKKK

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